Von hohen Werten nicht täuschen lassen: Welche Drainagen schützen vor Starkregen?

13.09.2017

Starkregen und Unwetter verursachten 2016 in Deutschland Schäden in Höhe von 2 Milliarden Euro, meldet die deutsche Versicherungswirtschaft. Grund genug, sich zu schützen, bevor der Schaden am Gebäude überhaupt eintritt. Hier hilft etwa die Entwässerung schwellenfreier Übergänge an Balkon- und Terrassentüren. Welche Entwässerungssysteme die plötzlichen Wassermassen wirklich aus dem Gebäude halten, ist aber häufig nicht klar. Gutjahr hat das Wasserableitvermögen seiner Drainagesysteme wiederholt testen lassen – und Bestwerte erhalten.

Extreme Wetterlagen mit plötzlichem Starkregen liefern inzwischen regelmäßig erschreckende Bilder. Die Behörden reagieren darauf: So entwickeln die Umweltministerien der Länder Starkregenkonzepte, um die Städte und Gemeinden wetter- und klimafest zu machen – etwa mithilfe spezieller Starkregen-Karten. Doch auch privat lässt sich einiges tun. Denn die immer häufiger auftretenden Wassermassen bedeuten nicht nur eine Herausforderung für öffentliche Gebäude und den Verkehr, sondern auch für das private Eigenheim.

Komfortable Übergänge
Eine besondere Herausforderung ist dabei der zunehmende Wunsch, barrierefrei zu wohnen. Schwellenfreie Übergänge sorgen für einen höheren Komfort in den eigenen vier Wänden und erlauben es, im Alter möglichst lange in der vertrauten Umgebung leben zu können. In Neubauten sind sie häufig Standard. Bei älteren Gebäuden sieht das anders aus: Bei weniger als einem Viertel aller Wohnungen im Bestand sind Balkone oder Terrassen schwellenfrei ausgeführt, ergab 2014 eine Umfrage im Auftrag des Entwässerungsspezialisten Gutjahr.

Kritisches Detail
Um hier nachzurüsten, müssen besondere Lösungen gefunden werden. Denn die Abdichtung allein kann nach den Flachdachrichtlinien die Dichtheit im Türbereich nicht sicherstellen. Das anfallende Wasser muss also schnell und rückstaufrei abgeführt werden. Kies und Splitt sind bei barrierefreien Schwellen als alleinige Entwässerungsschicht unter Plattenbelägen ungeeignet, wie Untersuchungen der Institute SKZ Würzburg und Kiwa TBU zeigen. Durch die unzureichende Drainkapazität droht der Rückstau von Wasser in der Konstruktion und damit die Durchfeuchtung von Innenräumen. Schließlich müssen bei Starkregen innerhalb weniger Minuten die Wassermengen eines Jahrhundertregens aufgenommen werden. Die beste Wasserableitfähigkeit weisen dagegen industriell gefertigte Drainagesysteme auf.

Realitätsfremde Abflusswerte
Der Einsatz von Drainrosten und Flächendrainagen hat sich in der Praxis bewährt und ist allgemein anerkannte Regel der Technik. Das Problem: Die Hersteller arbeiten häufig mit irreführenden Abflusswerten, und die angegebenen Werte liegen oft weit auseinander. So leiten nach Herstellerangaben 8 mm dicke Drainagematten verschiedener Hersteller ein Wasservolumen zwischen 0,5 und über 3 l/(m x s) ab. Für die erstaunlichen Differenzen gibt es einen Grund – aber keinen guten: Viele Hersteller geben ein „Wasserabflussvermögen geprüft nach DIN EN ISO 12958“ an. Die Norm sieht aber die Messung in einer genormten Prüfanlage mit 100 % oder 10 % Gefälle vor (Gradient für das Gefälle wird mit 1,0 oder 0,1). „Deshalb erreicht man hier natürlich die höchsten Werte“, erklärt Gutjahr-Geschäftsführer Ralph Johann. „Ein Wasserabflussvermögen bei 100 % oder 10 % Gefälle anzugeben, ist für Balkon- und Terrassenbeläge jedoch völlig realitätsfremd. Eine Neigung von 1 bis 2 % entspricht vielmehr der Praxis“, so der Gutjahr-Experte weiter. Leider messen nur wenige Hersteller die Leistungsfähigkeit ihrer Drainagen bei diesem Gefälle.

Bestwerte für Flächendrainagen von Gutjahr
SKZ Würzburg und Kiwa TBU haben deshalb verschiedene unter Außenbelägen verlegte Flächendrainagen unter einheitlichen Bedingungen und einem realistischen Gefälle von 1,5 % getestet. Das Ergebnis: Beim Vergleich von zwölf verschiedenen Flächendrainagen unterschiedlicher Hersteller schnitten die Flächendrainagen AquaDrain EK, AquaDrain HU und AquaDrain T+ von Gutjahr ausgezeichnet ab und erzielten jeweils Bestwerte. Fazit: Planer und Verarbeiter dürfen sich von hohen Werten beim Wasserabflussvermögen nicht täuschen lassen. Diese sind nur verlässlich, wenn der Hersteller exakte Angaben zum Prüfgefälle macht. Wer einen Prüfbericht verlangt, ist auf der sicheren Seite – auch hinter einem barrierefreien Übergang.

Broschüre zum Wasserableitvermögen
Gutjahr hat die Ergebnisse der Untersuchung von SKZ Würzburg und Kiwa TBU zusammengefasst. Die Broschüre „Aktuelle Untersuchung zum Wasserableitvermögen von Flächendrainagen auf Balkonen und Terrassen“ können Interessierte unter

www.gutjahr.com/WAV herunterladen oder per Email an

marketing@gutjahr.com bestellen.