Sanierung.
Eine junge Familie aus Bickenbach an der nördlichen hessischen Bergstraße erbt eine Wohnung aus den 1960er Jahren – und mit ihr jede Menge Herausforderungen. Eine davon: der Einbau einer energiesparenden Fußbodenheizung.
Sonnendurchflutete Räume in einem ehemaligen Schreinerei-Gebäude, große Terrassenflächen, idyllische Lage und Familie in unmittelbarer Nähe: Das junge Ehepaar mit zwei kleinen Kindern freute sich, als es die große Wohnung aus der Familie übernehmen konnte. Doch klar war auch, dass jede Menge Arbeit auf die neuen Besitzer wartete. Denn die Räumlichkeiten von 1965 entsprachen nicht den heutigen Vorstellungen und Standards, und auch die Energiekosten waren hoch.
Das ist nicht ungewöhnlich, weil elektrische Fußbodenheizungen gerade bei Sanierungen oft eingebaut werden. Denn sie sind dünnschichtiger als wasserführende Systeme. Doch auf der Baustelle in Südhessen sah es am Anfang der Bauarbeiten so aus, als könnte der Wunsch nach warmen Füßen nicht erfüllt werden. Ein Grund dafür war, dass beim Abriss des alten Fliesenbodens Risse im Estrich auftauchten. Das bedeutete, dass entweder der Estrich entfernt oder eine Entkopplungsmatte eingebaut werden musste. Ansonsten hätte die Gefahr bestanden, dass es nach kurzer Zeit zu Schäden am neuen Fliesenbelag kommt. Außerdem musste der Boden abgedichtet werden, um Schäden durch Feuchtigkeit zu vermeiden. Und schließlich war die Aufbauhöhe knapp. Gerade einmal 20 mm Platz waren für Fußbodenheizung, Abdichtung, Kleber und Belag vorhanden.
Sanierungsziel: niedriger Energieverbrauch
Deshalb fiel 2023 die Entscheidung für eine Komplettsanierung, bei der kein Stein auf dem anderen blieb. Viel Wert legte die Familie aber vor allem auf Maßnahmen, die den Energieverbrauch senken, also beispielsweise der Einbau neuer Fenster und Türen. Ein zentraler Baustein der energetischen Sanierung war der Austausch des veralteten Heizsystems. Der Eins-zu-Eins-Tausch war keine Option, denn die Wohnung wurde bislang mit Radiatoren beheizt. Künftig sollte sie aber mit einer Fußbodenheizung ausgestattet werden. Dafür formulierten die Bauherren folgende Anforderungen:
- Das System sollte möglichst energiesparend sein.
- Die Aufbauhöhe war – wie bei Sanierungen oft der Fall – sehr niedrig und betrug nur rund 4 cm. Also kam nur ein besonders dünnschichtiges System in Frage.
- Dennoch sollte ein Trittschallschutz eingebaut werden, weil die Wohnung im 1. Stock liegt.
- Und zu guter Letzt sollte der Einbau der Fußbodenheizung möglichst schnell über die Bühne gehen, auch weil davon viele der weiteren Maßnahmen abhingen.
Dieses Anforderungsprofil machte die Suche nach einer geeigneten Fußbodenheizung schwierig. Denn eine konventionelle Fußbodenheizung mit Estrich schied von vorneherein aus – wegen der Trocknungszeiten von acht bis zehn Wochen und einer Aufbauhöhe von 80 mm oder mehr. Doch die Ehepartner, beide in technischen Berufen tätig, ließen nicht locker. Schließlich stießen sie bei ihren Recherchen auf eine zu diesem Zeitpunkt noch recht neue Warmwasser-Fußbodenheizung – von einem Unternehmen aus ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Schnell war klar: Das System war für ihre Zwecke ideal. Mit nur 28 mm Systemhöhe zuzüglich Belag ist diese Fußbodenheizung extrem dünnschichtig, obwohl Wärmedämmung und Trittschallschutz schon integriert sind. Zudem ist diese Lösung rund 90 Prozent leichter als ein konventionelles Estrichsystem.
Passte ideal: IndorTec THERM-W
Reaktionsschnelle Fußbodenheizungen sind inzwischen auch bei Sanierungsprojekten eine sinnvolle Alternative zu klassischen Heizkörpern. In der Wohnung in Bickenbach überzeugten vor allem folgende Punkte die Eheleute:
- Die ausgewählte Warmwasser-Fußbodenheizung von Gutjahr kommt ohne Estrich aus. Als Basis dient ein dünnschichtiges Trockenbau-System. Das spart viel Zeit beim Einbau, auch weil Trocknungszeiten von sechs bis acht Wochen entfallen.
- Dank der geringen Aufbauhöhe muss weniger Volumen aufgeheizt werden als mit einer Estrichschicht – der Belag liegt praktisch direkt über den Heizrohren. So erreicht die Wärme den Bodenbelag besonders schnell: Bereits nach 15 Minuten sind es etwa 22 Grad Celsius. Dadurch kann die Fußbodenheizung sehr bedarfsgerecht angeschaltet werden. Bei Estrichheizungen funktioniert das aufgrund langer Aufheizzeiten nicht.
- Zudem genügt bei IndorTec THERM-W eine Vorlauftemperatur von rund 40 Grad Celsius – deutlich weniger als bei Estrich-Fußbodenheizungen oder konventionellen Radiator-Heizungen. Das spart bis zu 40 Prozent Energie.
- Durch den integrierten Trittschallschutz waren bei dem gewählten Aufbau Trittschalverbesserungen von 10 bis 20 Dezibel möglich, abhängig vom Belag.
Verlegung im System
Für den Einbau der ausgewählten Fußbodenheizung war schnell eine Lösung gefunden: Ein Fliesenlegerbetrieb vor Ort übernahm die Verlegung der Fußbodenheizung zusammen mit den Oberbelägen – insgesamt rund 190 Quadratmeter in der gesamten Wohnung. Dabei entschieden sich die Eheleute für Fliesen in den Bädern und im Gäste-WC, im Wohn- und Schlafbereich sowie in der Küche wurden Vinylböden verlegt. Für das Heizungssystem spielte dies keine Rolle: Es gibt zwei verschiedene Belagsträger. Eine Entkopplungsmatte ermöglicht die Verlegung von Keramik, Fliesen oder Naturstein. Ein Unterbodenelement ist auf textile und elastische Beläge oder Mehrschicht-Parkett zugeschnitten. Alle Komponenten werden plangenau als Komplettsystem geliefert.
Für den Fachbetrieb war die Ausführung der Fußbodenheizung zusammen mit den Oberbelägen kein Neuland: Die Handwerker hatten bereits vorher mehrere Häuser und Wohnungen mit dem dünnschichtigen System bestückt und konnten von zufriedenen Kunden berichten.