40 Treppenstufen bis zur Baustelle im südehessischen Bensheim
Das bedeutet normalerweise viel anstrengende Schlepparbeit. Doch es geht auch anders. Das zeigt das Beispiel einer Terrassensanierung im südhessischen Bensheim. Der Fliesenleger setzte für die großformatigen Keramikelemente auf eine neue, material- und gewichtssparende Art der Verlegung– und löste damit elegant und einfach einige andere Probleme gleich mit.
Es gibt nichts Schöneres, als bei sommerlichem Wetter in den Weinbergen der hessischen Bergstraße zu sitzen und den Feierabend zu genießen. Das dachte sich zumindest der Eigentümer einer Wohnung in Auerbach, einem Stadtteil von Bensheim. Und deshalb entschied sich für eine umfassende Sanierung seiner rund 15 Quadratmeter großen Terrasse. In den 1980er Jahren war hier der übliche Waschbeton lose auf Kies verlegt worden. Unebene Beläge, Unkraut in den Fugen, unattraktive Oberfläche: So sah die Terrasse jetzt aus. Als neuer Belag sollten größere Keramikplatten her – trotz des ungebundenen Untergrundes.
Doch es gab weitere Herausforderungen. So sollte die Verlegung im November, also noch vor Beginn des Winters durchgeführt werden. Das bedeutete: Es gab einen engen Zeitplan und die Aussicht auf eine unbeständige Witterung und Temperaturen um den Gefrierpunkt. Zudem wünschte sich der Bauherr geschlossene Fugen für die großformatigen Keramikelemente – die gleichzeitig um die zahlreichen Stützbalken vom Balkon darüber herum verlegt werden mussten. Und zu guter Letzt musste das gesamte Material für die Terrassensanierung 40 Treppenstufen hochgetragen werden – eine zeit- und kräfteraubende Arbeit.
Diese Punkte bestärkten den Verarbeiter darin, auf dieser Baustelle ein neues, mörtelfreies Verlegesystem aus leichtem Aluminium einzusetzen. Denn es ist unter anderem für solche Anwendungsfälle entwickelt worden, spart Zeit und ist besonders leicht und witterungsunabhängig einsetzbar.
Rund 40 % weniger Arbeitszeit notwendig
Das neue Verlegesystem TerraMaxx RS besteht aus Aluminiumrahmen, auf denen der Belag direkt lose verlegt werden kann. Die Profile werden auf der Baustelle mit speziellen Schnell-Verbindern zusammengefügt. Einziges notwendiges Werkzeug dafür ist ein Inbusschlüssel. Dadurch waren die Rahmen sicher und vor allem schnell verbunden und der planebene Untergrund bereits nach acht Stunden fertig. Das ging auch, weil die Arbeiten trotz der kalten Temperaturen ausgeführt werden konnten. Nach Schätzung des Fliesenlegers war er auf diese Weise rund 40 Prozent schneller war als bei einer Verlegung auf (Drain-) Mörtel, zumal diese sowie so nur bei besseren Witterungsverhältnissen in Frage gekommen wäre. Auch die Gewichtsersparnis war groß: Statt rund 190 kg pro Quadratmeter bei mörtelbasierter Verlegung mussten die Handwerker nur rund 60 kg Material pro Quadratmeter 40 Treppenstufen nach oben schleppen. Unter dem Strich bedeutete das also mehrere klare Pluspunkte für das neue System.
Verlegung bei schlechtem Wetter
Balkone und Terrassen lassen sich auch bei schlechtem Wetter ausfüllen – mit mörtelfreien Produkten wie beispielsweise das Alu-Rahmensystem TerraMaxx RS.
Die weitere Verlegung verlief ebenfalls reibungslos. Die Verarbeiter legten auf die Aluminiumrahmen zunächst ein Gleitgewebe. Dadurch entsteht eine Entkopplungsschicht zwischen Rahmen und Belag. Das ist sinnvoll, weil sich Aluminium stärker ausdehnt als Keramik. Die Fugenkreuze fixierten sie darauf mit Selbstklebe-Fuß. Schließlich verlegten sie die Keramikelemente – und das fast komplett innerhalb eines Tages. Grund für die schnelle Arbeit war, dass das Alu-Rahmensystem einen wirklich ebenen Untergrund bildet. Darauf können die Großformate direkt verlegt werden, ganz ohne zeitraubende Ausgleichsarbeiten.
Geschlossene Fugen bei loser Verlegung
Am folgenden Tag wurden die Fugen geschlossen – eigentlich bei lose verlegten Belägen unüblich. Viele Bauherren wünschen sich aber genau das. Deshalb hat Gutjahr vor sieben Jahren den Spezial-Fugenfüllstoff MorTec SOFT auf den Markt gebracht. Die elastische Masse hat eine Feinkornstruktur und erinnert daher optisch an zementäre Fugen. Der Füllstoff kann als Belags- und Bewegungsfuge verwendet werden, weil sich die Spannungen von Platte zu Platte abbauen. Dabei ist die Fuge sehr reiß- und wetterfest, die gesamte Fläche lässt sich leicht reinigen
Gefälle einfach einstellbar
Ein weiteres Problem auf der Baustelle in Südhessen war, dass das Gefälle des Untergrunds fehlte. Aber auch dafür eignet sich das Rahmensystem. Der Verarbeiter platzierte in dem Fall an den Ecken des fertig montierten Rahmens höhenverstellbare Stelzlager. Dadurch konnte er das Gefälle schnell und einfach einstellen – und das sogar werkzeugfrei. Denn er hat sich ebenfalls für ein Gutjahr-System entschieden. Auch kleine Unebenheiten im Untergrund konnte das Stelzlager ausgleichen, weil der „Kopf“ beweglich ist.
Positives Fazit
Fliesenleger und Bauherr haben beide nach Abschluss der Arbeiten ein positives Fazit gezogen. Denn durch die Nutzung des mörtelfreien Systems konnte die Terrasse innerhalb von zwei Tagen fertiggestellt werden – auch bei den kalten Temperaturen. Zusätzlich brauchten die Verarbeiter keine schweren Mörtelsäcke nach oben zu schleppen. Das trug ebenfalls zur schnellen Fertigstellung bei: Nach zwei Tagen waren die 15 qm komplett verlegt und verfugt. Und schließlich bekam der Bauherr genau das, was er wollte: eine großzügige Terrassenfläche mit geschlossenen Fugen.